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Corporate Governance Principles: Business Judgement Rule im Überblick
Corporate Governance wird oft als vager Begriff betrachtet und von Managern häufig in die Kategorie "Nice-to-have" eingeordnet. Gerichtsurteile zeigen jedoch immer wieder, dass Geschäftsführer aufgrund fehlender Governance-Strukturen zu hohen Schadensersatzzahlungen verurteilt werden können. Dazu kommt, dass die Öffentlichkeit zunehmend von Unternehmen und Managern Good Governance verlangt, um das "G" in "ESG" zu erfüllen. In diesem Artikel erfahren Sie mehr über die Business Judgement Rule, ein entscheidendes Prinzip von Corporate Governance.
Welche Aufgaben hat die Geschäftsleitung?
Die wichtigste Aufgabe der Geschäftsleitung besteht darin, sich um das Wohlergehen des Unternehmens zu kümmern. Dafür muss die Geschäftsleitung in allen geschäftlichen Angelegenheiten die Sorgfalt einer ordentlichen Geschäftsführung anwenden. Denn trifft die Geschäftsleitung eine Entscheidung, durch die dem Unternehmen ein Schaden entsteht, kann sie persönlich für den entstandenen Schaden haftbar gemacht werden. Jedoch bedeutet dies nicht, dass Unternehmer:innen immer richtig liegen müssen. Denn wie sich die Wirtschaft entwickelt und wie Kunden reagieren, lässt sich selbst von der ordentlichsten Geschäftsführung nicht vorhersagen, weshalb ein gewisses Risiko immer bleibt.
Was besagt die Business Judgement Rule?
Richtige Dokumentation bei der Umsetzung der Business Judgement Rule
Software-Tools unterstützen bei der Dokumentation von Entscheidungsprozessen
Nachweisbarkeit auch noch Jahre später möglich
Zusammenfassung
- Die Geschäftsleitung muss die Sorgfalt einer gewissenhaften Geschäftsführung anwenden; tut sie dies nicht, kann sie persönlich für entstandene Schäden haftbar gemacht werden.
- Die Beurteilung der Geschäftsleitung muss aus Sicht eines:r ordentlichen Geschäftsführer:in nachvollziehbar sein und als sinnvoll erachtet werden.
- Dafür muss die Geschäftsleitung die Entscheidungen basierend auf ausreichend Informationen treffen.
- Die Entscheidung muss den langfristigen Zielen des Unternehmens, also Ertragsstärkung und Wettbewerbsfähigkeit, dienen.
- Die Entscheidungen sollten dringend über ein Software-Tool dokumentiert werden, sodass im Streitfall die Beweispflicht auch noch Jahre später erfüllt werden kann und die Entscheidungen nicht in gelöschten Emails unauffindbar sind.